Der Snickerstrail

Die nächste Etappe führt uns hoch hinaus, zum eigentlichen Höhepunkt unserer Reise: dem Pamir Highway. Eine ganz eigene Erfahrung, weit weg von all dem, was wir bisher erlebt haben. Wenig soziale Interaktion, dafür viel Einsamkeit und atemberaubende Landschaften, wie unsere Fotos hoffentlich zeigen.

Eine einsame Asphaltstraße, oft kaum breiter als ein Feldweg, die sich durch eine menschenleere Hochebene ihren Weg bahnt und an Salzseen, Dünenfeldern und gletscherbewehrten 7000 Meter hohen Bergen vorbeiführt – das ist der Pamir Highway, die zweithöchste Fernstraße der Welt.

Der Bau dieser Straße veranschaulicht den Versuch des Sowjetregimes, den entlegensten Winkel seines Riesenreiches in den 1930er Jahren zu erschließen und gleichzeitig die Außengrenzen gegenüber den Nachbarn abzusichern. Die Sowjets feierten die erfolgreiche Umsetzung dieses Projekts als bauliche und ideologische Meisterleistung, zumal der Pamir ursprünglich als unbewohnbar galt. Selbst heute verlieren sich nur eine Handvoll kirgisischer Nomaden im weiten Nichts, obwohl nach dem Bau der Straße einige winzige Siedlungen mit einer einfachen Versorgungsinfrastruktur entstanden sind. Nur 14.000 Menschen bewohnen beispielsweise den östlichen Bezirk Murghab, der etwa die Ausmaße von Baden Württemberg aufweist, und davon ballt sich allein die Hälfte im gleichnamigen Provinzzentrum, dem Stuttgart des Pamir, zusammen.

Der 1250km lange Highway beginnt in Khorug, der einzigen echten Stadt des Pamir. Wir bleiben zwei Tage in dieser Stadt, die ihre repräsentative Rolle als Hauptstadt des Pamir nur wenig überzeugend spielt. Der Reiz dieser eher wahllosen Ansammlung von Häusern reduziert sich auf ein gutes indisches Restaurant und auf eine junge Dame im Tourist Information Center. Obwohl (oder gerade: weil?) diese laut eigener Aussage noch nie Fahrrad gefahren ist, scheint sie jeden Zentimeter Asphalt im  Pamir bereist zu haben.

Erst in den letzten Jahren hat sich diese Fernstraße als Traumziel für Motorrad- und Fahrradtouristen etabliert. In Ermangelung einer adäquaten Beherbergungsinfrastruktur entstand parallel hierzu ein Netzwerk von privaten Unterkünften („Homestay“), das Reisenden die Möglichkeit bietet, bei Tadschiken zu übernachten und somit mehr über Land und Leute zu erfahren. Nachdem mein Magen – wir berichteten - wieder halbwegs auf Vordermann gebracht worden verlassen wir am 2. August zu viert Khorug. Zusammen mit Mia und Oliver bilden wir eine Interessengemeinschaft, denn sowohl wir als auch unsere Reisebegleitung steht mittlerweile etwas unter Zeitdruck. Bis zum 14. August müssen wir Tadschikistan verlassen haben, während bei Mia und Oliver der 12. August im Pass als Ausreisedatum eingetragen ist. Eine weitere Parallele: seit Tagen klagt auch Mia über Magenprobleme, sodass wir es trotz allem etwas ruhiger angehen lassen.

Abschied aus Khorog und gleichzeitiges Wiedersehen mit Eric und Charlotte; Campen mit Holländern; Mia und Oliver (v.l.n.r.)

Am ersten Abend zelten wir am Ufer des Pansch. Zu uns hat sich eine niederländische Gruppe von Reisenden gesellt, die mit SUV von der Mongolei Richtung Heimat unterwegs ist. Nur wenige Sekunden nach dem Abendessen entleeren wir unseren Mageninhalt in den Fluten des Pansch und kriechen entkräftet in unser Zelt. Wenige Meter entfernt holen die Holländer eine Wodkaflasche aus ihrem Auto und drehen nun erst richtig auf. Das erste Mal seit Beginn unserer Reise verspüre ich kurze Zeit so etwas wie Neid.

Am nächsten Tag zwingt mich ein Riss im hinteren Schlauch zur Pause. Kaum ist das Problem behoben, entdecke ich ein weiteres winziges Loch unweit des Risses. Gefühlte 200 Meter später der dritte Platten, diesmal am Vorderrad – ein selten ätzender Start in den Tag. Völlig anders verläuft dagegen die zweite Tageshälfte. Noch immer ballen sich düstere Wolken über der engen Schlucht des Pansch zusammen, doch mittlerweile hat auch starker Rückenwind aus Norden eingesetzt. Kurioserweise verbessert sich gleichzeitig der Zustand der Straße, je weiter wir uns von Khorug entfernen. Ich zische auf gerader Strecke mit 35km/h an Minxin vorbei und vernehme einen lauten, beunruhigenden Knall – habe ich gerade die Schallmauer durchbrochen?

Vorsichtshalber schaue ich auf das gegenüberliegende Ufer Afghanistans in banger Vermutung von etwaigen „Taliban movements“. In der Tat hat sich dort eine große Menschentraube um ein großes Loch versammelt. Offensichtlich möchte man einen Teil des Berges wegsprengen, um Platz für einen neuen Eselspfad zu schaffen. Der letzte ist nach den Erdrutschen der vergangenen Wochen in den Fluten des Pansch versunken.

Es geht nichts mehr. Mia vermeldet am nächsten Morgen Land unter, sodass unser Experiment „zusammen Radeln“ auch im zweiten Anlauf krankheitsbedingt nach zwei Tagen endet. Schade, denn eigentlich hat das Fahren mit den beiden Spaß gemacht.

Wakhan Korridor: typischer Verkaufsladen; Überschreiten der Bezirksgrenze; Friedhof (v.l.n.r.)

Hinter Irkashkim ziehen sich die Berge entlang des Pansch zurück und geben Sicht auf ein breites, majestätisches Tal. Wir befinden uns im Wakhan Korridor, einem Relikt des „Great Game“ zwischen Großbritannien und Russland um die Vorherrschaft in Zentralasien im 19. Jahrhundert. Um einen Puffer zwischen den beiden Großmächten zu schaffen, wurde Afghanistan ein Landstrich entlang des Pansch-Tales zugestanden, der wie ein Blattstiel weit nach Osten reicht und als sogenannte neutrale Zone fungieren soll. Insbesondere der wilde Osten des Wakhan zählt zu den entlegensten Regionen dieses Planten. Die Nomaden leben auf afghanischer Seite noch heute wie vor Jahrhunderten in Einklang mit der Natur – ohne für uns längst selbstverständlich gewordenen Annehmlichkeiten wie Mobiltelefon, Fernseher oder Computer. Selbst für die Taliban lohnte es sich kaum, diesen entlegenen Landeswinkel zu unterwerfen, und so bleiben die Menschen bis heute sich selbst überlassen.

Wir werden es aus Zeitgründen nicht ganz dorthin schaffen, obwohl mittlerweile gegen gute Worte und viel Geld die Möglichkeit besteht von tadschikischer Seite aus in das Nachbarland einzureisen. Doch auch so haben wir die Gelegenheit, den Wakhan in seiner ganzen Pracht zu erleben. Die Riesen links und rechts des Flusses klettern mühelos über die 6000 Meter Marke und erreichen auf afghanischer Seite sogar 7000 Meter. Für Mitteleuropäer sind dies ungewohnte Dimensionen. Je weiter wir nach Osten vordringen, desto wilder und dramatischer die Landschaft. Anfangs schaffen Flussoasen noch Platz für kleine Dörfer. Lehmbauten ersetzen die zuvor dominierende Steinarchitektur.

Hinter dem Dorf Langar endet jegliche menschliche Besiedlung. Die holprige Schotterpiste schraubt sich jetzt unermüdlich nach oben, bis wir auf eine leergefegte Mondlandschaft stoßen. Die Stille ist fast bestürzend. Wir sorgen uns ein wenig um unsere Nahrungsmittelvorräte, die für vier Tage reichen müssen. Denn das Angebot in den letzten Dorfläden des Wakhan erwies sich als jämmerlich, nicht einmal Tomaten waren im gesamten Tal aufzutreiben. Während ich gedanklich auf 3400 Metern den Speiseplan für die nächsten Tage durchgehe (Nudeln mit Zwiebeln, Nudelsuppe, Reise mit Zwiebeln, Zwiebelsuppe), durchbricht ein Hupen die eigenartige Stille der Bergwelt. Ein Geländewagen mit festgeschnallten Fahrrädern auf dem Dach – es kann sich nur um Mia und Oliver handeln! Nach einigem Hin und Her sind schließlich auch unsere Fahrräder auf dem Dach eines anderen, zufällig vorbeikommenden SUVs verladen und somit geht es zusammen zur einsamen Polizeistation Khargusch auf 3900 Meter.

Campen bei der Polizeistation Khargusch (o.r.), die Paßhöhe auf 4300 Metern (m.r.), letzter Blick in den Wakhan (u.m.)

Wir haben eine unsichtbare Grenze überquert, kalt und windig ist‘s hier oben in den baumlosen Weiten des Pamirs. Dabei haben wir heute Mittag noch in Langar die Sonne genossen. Da wir die Kochdauer des Reis auf fast 4000 Metern Höhe unterschätzen, müssen wir uns heute Abend mit Rollsplit und Gemüse begnügen. Wirklich sättigend ist das nicht. Seit Tagen leben wir nun schon vegan.

Als das Zelt steht, und die Sterne über unserem Zelt zu funkeln beginnen, entdecken wir in der kristallklaren Luft ein einsames Licht weit in der Ferne, das sich nur langsam uns nähert. Ein Auto, das sich den Highway hinaufquält und erst nach einer Stunde den Kontrollposten erreicht hat.

Am nächsten Tag geht es mit dem Fahrrad im Zeitlupentempo einen 4300 Meter hohen Pass hinauf. Wir wagen einen letzten Blick zurück in den Wakhan, den wir nun verlassen werden und blicken auf eine mächtige Wand von schneebedeckten 6000ern. Vor uns erstreckt sich eine menschenleere Weite. Gelegentlich kreuzen Murmeltiere unseren Weg, Adler kreisen durch die Luft. Natur im Urzustand.

Die Höhe macht uns nicht viel aus, dennoch haben wir uns in den letzten Wochen einen unterschiedlichen Rhythmus angewöhnt: Minxin, etwas langsamer als ich, zockelt stoisch, unbeirrbar und ohne Pause der Höhe entgegen. Ich fahre voraus und nutze die entstandenen Wartepausen, um mein Smartphone nach neuen Nachrichten zu checken bzw. in Ermangelung einer Internetverbindung wie hier im Pamir, Fotos zu schießen. So kommen wir beide gut miteinander klar, was bei einer langen Radreise sicherlich kein Nachteil ist.

Nach einer Odyssee über 1001 Schlaglöcher treffen wir am Nachmittag auf den eigentlichen Pamir Highway. Der Asphalt ist nach vier Tagen Staub- und Sandpiste eine willkommene Abwechslung und bietet obendrein praktische Vorteile. Endlich können wir auf der leeren Straße mal wieder gemeinsam nebeneinander fahren und uns dabei unterhalten. Noch besser, stelle ich erst jetzt fest, dass die Schlaglochorgie der letzten Tage nicht spurlos an meinem Fahrrad vorbeigegangen ist. Mein hinterer Reifen (der Mantel, nicht der Schlauch!) ist porös geworden und zeigt seltsame Risse. Nach einer Viertelstunde ist er gegen einen neuen ausgetauscht.

Wer wirklich wissen möchte, was Einsamkeit bedeutet, der kann dies im Pamir erfahren. Immer wieder steigt die Straße sanft an, um anschließend wieder in ein menschenleeres Tal zu führen. Ein hypnotischer Trip ins Nichts.

Auch der Verkehr ist höchstens ein Rinnsal. Alle 20 Minuten mal ein Auto, meist ein Geländewagen mit nicht selten sehr vertraut wirkenden Kennzeichen. Oft handelt es sich dabei um europäische Touristen, die entweder an interkontinentalen Rallyes teilnehmen, oder ihre Fahrzeuge für karitative Zwecke an tadschikische Behörden spenden bzw. sich „einfach nur so“, ähnlich wie wir, einen Lebensraum erfüllen wollen. Auch chinesische oder kirgisische Lkw kommen uns sporadisch entgegen, Fahrzeuge mit tadschikischen Kennzeichen sind hingegen selten.

Homestay - gemütliches Wohnen in landsüblichen Stil; die dazugehörige Küche; typischer Verkaufsladen etwa 100km vor Murghab (v.l.n.r.)

Trotz der totalen Abgeschiedenheit, dem spärlichen Verkehr und der praktisch nicht vorhandenen Infrastruktur sind wir aber nicht alleine. Jeden Tag treffen wir auf Motorradfahrer und gelegentlich auch andere Fahrradtouristen und feiern abwechselnd „französische“ und „holländische“ Tage. Darüber hinaus scheint sich Polen als Land von abenteuerlustigen Reisenden auf dem Touristenradar zu etablieren

Menschen, die wir unterwegs trafen: tadschikische Polizisten in Murghab; Homestaybesitzer in Karakol; Dorfbevölkerung im Wakhan; Männerrunde in Sary Tash (Kirgistan)

Irgendwann rücken die ersten Jurten ins Blickfeld. Wir betreten Nomadenland. Der östlichste Teil des Pamir wird von Kirgisen bewohnt, einem mongolischen Volksstamm, der sich hinsichtlich Sprache, Kultur und nicht zuletzt aufgrund des Aussehens stark von den persischen Tadschiken unterscheidet.

französische Radtouristen (o.l.), dieselbe Gruppe klein wie Ameisen im Schatten eines 5000ers (o.m.); die ersten Jurten (u.l.)

Bei Kilometerstein 835 legen wir eine Rast ein, da sich hier ein Fischrestaurant befinden soll. Nach fast 3 Wochen Hammelsuppe wäre das mal wieder eine Abwechslung auf unserem Speiseplan. Letztendlich ist es wie fast immer im Pamir: Restaurant ist stark übertrieben, wir sichten lediglich eine winzige Hütte von den Ausmaßen eines gutbürgerlichen Wohnzimmers, dahinter verbirgt sich ein kleiner Tümpel. Und trotzdem serviert man uns hier tatsächlich frittierten Fisch mit Brot. Als Minxin nach Nachschub verlangt, schüttelt die schüchterne Bedienung den Kopf. Leider hat man heute nur zwei Fische gefangen. So muss das gerade eintreffende chinesische Geologen-Team mit dem üblichen Eintopf Vorlieb nehmen.

kaputter Mantel; willkommene Abwechslung auf dem Speiseplan; gute Stimmung im Fischrestaurant auch ohne Fisch (v.l.n.r.)

Am nächsten Tag erreichen wir die Kreisstadt Murghab. Die baufälligen Häuser und Hütten erstrecken sich mehrere km entlang eines wilden, mäandrierenden Flusses auf etwa 3600 Meter Höhe, sprich an einer Stelle, wo sich keine Stadt befinden sollte. In der Tat, wirkt die Ortschaft mit ihrem Containerbasar wie ein Provisorium. In den ersten beiden Homestays gibt es Stromprobleme. Man versucht erst gar nicht, unbegründete Hoffnungen zu schüren. „Es wird einige Zeit dauern, bis das behoben ist“, versichert uns die Besitzerin. „Wir können bis morgen warten“, beruhige ich die Dame und merke, dass ich in ein Wespennetz gestochen habe. „Bis morgen? Das wird mindestens bis September oder Oktober dauern“, lautet die Replik.

Am Ende landen wir im einzigen Hotel im Ort, das auch Übernachtungen in Jurten oder im Zelt anbietet. Das Restaurant tischt sogar Entenkebab und Hähnchen mit Kartoffeln auf. Und an der Rezeption liegt ein Tourismuskatalog über Alsfeld in Hessen aus, um die nächste Urlaubsplanung zu erleichtern

das ist Murghab: Mittelfeldgeplänkel in einer tadschikischen Bezirksligapartie; Touristinformation; Containerbasar (v.l.n.r.)

Eigentlich sind das alles gute Argumente, sich in diesem windschiefen Gebäude wohl zu fühlen. Doch obwohl selbst das Doppelzimmer billiger als im Homestay ist, lässt unser Reiseführer – unberechtigterweise – kein gutes Haar an dieser Unterkunft. Das mag wohl daran liegen, dass unsere Backpackerbibel private Unterkünfte gegenüber (staatlichen?) Hotels favorisiert. Wir finden aber, dass wir mit dem Buchen eines Hotelzimmers nicht nur den Besitzer, sondern auch eine mehrköpfige Servicecrew unterstützen, die mit Funkgeräten bewaffnet durch die langen Hotelflure eilt und Dienstanweisungen aus der Lobby entgegennimmt. Oft stehen Putzkraft und Hotelbesitzer nur zwei Meter voneinander entfernt und trotzdem fühlt man sich wie in einem James Bond Film. Viel später, wenn chinesische Geologen, kirgisische Trucker, italienische Motorradfahrer und holländische Hitchhiker längst schlafen, versinkt Murghab in absoluter Dunkelheit. Lediglich unser Hotel bildet einen hellen Fixstern im Kosmos der Finsternis. Dazu pfeift ein garstiger Steppenwind um das Gemäuer, rüttelt an den dünnen Fenstern und lässt das Gebäude in seinen Grundfesten erschüttern.

Auf der 180km langen Strecke zur kirgisischen Grenze bildet ein kleines Dorf namens Karakol am gleichnamigen See den einzigen Fluchtpunkt. Wieder sind wir weitgehend auf uns alleine gestellt und tätigen in weiser Voraussicht Hamsterkäufe im größten Dorfladen, der sich direkt neben dem Hotel befindet. Es ist der beste Dorfladen in Murghab, was ihn auch gleichzeitig zum Besten des Bezirks qualifiziert. Und somit auch die erste Adresse in einem Gebiet so groß wie Baden Württemberg. Unsere Augenpaare richten sich auf zwei kleine Packungen am rechten Ende des Ladenregals. Croissants mit Schokofüllung – ist das denn die Möglichkeit? Wir überlegen nicht lange, kaufen beide Packungen und zerstören somit jeglichen möglicherweise aufkeimenden Mythos über Croissants im Pamir. Zugegeben: Fairplay ist das nicht.

Es ist ein strahlend klarer Tag als wir gen Norden aufbrechen. Ganz hinten am Horizont verdeckt eine eigenartige Wolkenformation den Blick auf das Gebirgspanorama. Oder zeichnen sich dort hinten etwa schemenhaft die Umrisse des Muztagh Ata ab, einem 7500 Meter hohen Berg, der sich 130km entfernt auf bereits chinesischem Territorium befindet?

Die Straße führt durch ein immer enger werdendes Tal leicht nach oben. Links der Straße ein reißender Strom, rechts davon ein Zaun, der uns mit erstaunlicher Ausdauer bis zur kirgisischen Grenze begleiten wird. Dieses Bollwerk geht auf eine Initiative der Chinesen zurück, die in weiser Voraussicht vor möglichen Grenzstreitigkeit eine „neutrale Zone“ errichtet haben, die direkt neben dem Zaun beginnen soll – auf tadschikischen Staatsgebiet! Liebe Chinesen, wie wäre es, wenn die Tadschiken Eurem Beispiel folgen, und mitten in Eurem Land ein Zaun errichten, der China von „Eigentlich-ja-China-aber-eigentlich-auch-wieder-nicht“ trennt? Und weil wir gerade bei dem Thema sind: seid doch bitte konsequent und bereichert alle Eure Nachbarländer mit solch neutralen Zäunen. Ich denke, Kim Jong Un, dürfte sich wahnsinnig über einen solchen Zaun in seiner Demokratischen Volksrepublik Korea freuen.

ganz oben: 4655 Meter; Gruß an Reinhold!

Themawechsel, denn bald stockt uns der Atem. Wir befinden uns auf 4500 Meter Höhe. Ich schiebe mein Fahrrad langsam eine Serpentine hinauf, Minxin ist irgendwo hinter mir. Über mir kreist ein Adler, der vergeblich auf der Suche nach möglicher Beute ist. Hier gibt es nichts zu holen. Wir scheinen mit dem Vogel alleine auf der Welt zu sein. Schäfchenwolken treiben am tiefblauen Firmament dahin, der Himmel ist zum Greifen nahe. Ich muss immer wieder innehalten und tief Luft holen. Ein intelligenter Zeitgenosse namens Reinhold Messner – kennt ihr wahrscheinlich – hat mal behauptet, man könne oberhalb von 4500 Metern nur unter großer Anstrengung Sport treiben. Noch weiter oben bei 7000 Metern begänne die Todeszone. Ich glaube, der Mann ist nicht dumm. Weil: keine Ahnung, was 2500 Meter über uns los sein dürfte, doch hier auf 4500 Metern ist Fahrradfahren jedenfalls verdammt anstrengend!  Es sind noch 150 Meter zur Passhöhe, dem bisher höchsten Punkt unserer Reise. Und den werde ich entgegen ursprünglicher Planung schiebend, nicht auf dem Fahrrad, erreichen. Egal. Es ist keine Zeit für Heldenepen und Siegerposen, wir müssen einfach nur über diesen Berg kommen und danach möglichst schnell an Höhe verlieren. Langsam verflacht die Straße, am Horizont kommen neue schneebedeckte 6000er zum Vorschein. 4655 Meter. Mein GPS rechnet unnötigerweise sogar noch ein paar Meter dazu. Es ist geschafft. Ich bin ganz oben angekommen. Mehr geht sogar im Pamir nicht. Und in den Alpen ist für Alpinisten selbst im Optimalfall schon 145 Meter weiter oben am Mont Blanc Schluss. Auch für Reinhold.

Minxin taucht weit unten am Hang auf und nähert sich langsam der Passhöhe. Wenig später hat auch sie es geschafft. Wir fallen uns wort- und grußlos in die Arme und stoßen einen stummen Urschrei aus. Reden geht nicht mehr, aber für ein Erinnerungsfoto ist noch Zeit.

Der folgende Nachmittag sorgt für vorübergehende Dissonanzen im Freudenchor. Höhentechnisch kann es nur bergab gehen. Selbiges gilt leider auch für den Straßenbelag. Wir radeln über grausamstes Wellblech, das sich unangefochten der ersten Platz im  inoffiziellen „Bike to Asia – worst road condition“ – Ranking sichert. Später bremst uns (das erste Mal seit Usbekistan!) der Gegenwind aus. Es hat bereits die Dämmerung eingesetzt, als wir den Karakol-See das erste Mal erblicken. Mittlerweile schmerzen Minxins Knie, sodass wir unser Tempo reduzieren müssen. Minxin ist am Ende, die Stimmung droht zu kippen. Als bereits der letzte Sonnenstrahl hinter dem Pik Lenin verschwunden ist, erreichen wir schließlich das Homestay am Ortseingang von Karakol. Ich entsattle unsere Drahtesel, während Minxin sich sofort in die hinterste Ecke des Schlafraums zurückzieht. Ein besorgter Blick der Gastwirtin ist das Letzte, was Minxin von diesem Tag wahrnehmen wird. Dann fallen ihr die Augen zu.

in und um Karakol herum: vom zugeklebten Homestay Fenster (o.l.) zur Paßhöhe (u.r.)

Wunderschön der nächste Morgen dann. Das Spiel der Wolken taucht die Fluten des Karakols in magisches Licht. Mal smaragdgrün, dann wieder azurblau liegt der See wie ein glitzernder Edelstein vor uns. Am Horizont verliert sich das schmale Asphaltband des Highways im lockenden Nichts des Pamirs.

Kurz vor der kirgisischen Grenze holen uns Anselm und Micha ein, zwei Radlerkollegen die wir bereits in Samarkand kennengelernt haben. Die Ausreise verläuft unspektakulär: mit einem dumpfen Knall wird unser tadschikisches Touristenvisum ungültig gestempelt. Unsere insgesamt 32 Tage in diesem kleinen, mysthischen Gebirgsstaat verliefen umso eindrucksvoller und abenteuerlicher.  Wie gerne hätten wir noch Abstecher zu heißen Quellen, gestrandeten Flugzeugwracks oder verlassenen Observatorien unternommen oder die archaische Lebensweise der Nomaden im Kleinen Pamir kennengelernt. Müssen wir halt aufs nächste Mal verschieben.


KIRGISTAN

Vorbei an gewaltigen Gletscherzungen und tosenden Stromschnellen geht es steil bergab Richtung Sary Tash, dem ersten Ort auf kirgisischer Seite. Wir freuen uns auf Sary Tash, da hier die Chance auf eine warme Dusche und ein Bett besteht. Außerdem hoffen wir hier auf etwas angenehmere Temperaturen, denn Sary Tash liegt auf nur noch 3100 Metern Höhe. Noch befinden wir uns auf 4000 Metern im Niemandsland zwischen tadschikischem und kirgisischem Grenzposten, als wir einen kleinen Bauernhof rechts der Straße entdecken. Anselms und Michas Fahrrad stehen am Eingang.

Wir betreten eine dunkle und zugige Stube, die gerade von der Haubesitzerin gefegt wird. Der obligatorische Tee wird – eher unüblich – vom Hausherren serviert. Als die übliche Info ausgetauscht und die Teekanne geleert wurde, bittet uns ebenjener Hausherr zur Kasse.

„20 tadschikische Somoni.“

„Wofür?“

„Für den Tee.“

„Aha….“

Noch so eine Auffälligkeit. Meistens ist die Einladung auf einen Tee, wie der Name bereits impliziert, gratis, doch hier scheinen andere Gesetze zu gelten. Außerdem erscheint die Preisgestaltung sehr ambitioniert, normalerweise zahlt man nur die Hälfte.

„Kein Geld – kein Problem“, fährt der Kirgise fort und zeigt auf mein Fernglas. Ich weiß sofort, was gemeint ist. Er erlässt mir den Tee und bekommt dafür mein Fernglas, das nun auch nicht die Welt gekostet hat, aber in der Bergwelt des Pamirs für uns einen unschätzbaren Wert hat.

Irgendwie ist mir der Mann unsympathisch. Mir fehlt ein wenig die Zurückhaltung, diese Bescheidenheit, die in Zentralasien allgegenwärtig ist. Es ist sicherlich kein Fehler, in diesem Teil der Welt mal ein großzügiges Trinkgeld zu geben oder gar Dinge zu verschenken. Doch nicht unbedingt wenn der lokale Gegenpart erhöhte Preise verlangt oder sich derart aufdrängt. Wir handeln den Preis etwas runter und möchten uns verabschieden.

„Bleibt doch heute abend hier“.

„Warum?“

„Unten am Fluss ist eine Brücke eingestürzt. Ihr kommt nicht weit.“

„Dann zelten wir halt und warten bis die Brücke wieder hergerichtet ist.“

„Hier ist es bequemer. Und kostenlos“

Ach wirklich, ist es das? Wir haben da so unsere Zweifel. Zumal sämtliche Fahrzeuge, die uns entgegengekommen sind, nichts von derlei Problemen berichtet haben.

Die eingestürzte Brücke erweist sich in der Tat als harmlose Stromschnelle, die wir in Windeseile passiert haben. Ähnlich problemlos verläuft die Einreise nach Kirgistan. Zugegeben, eine gewisse Nervosität befällt mich schon, als ich dem Zöllner meinen Reisepass gebe, denn wie ihr vielleicht wisst ist kein Visum in meinem Pass eingetragen, da ich bekanntlich keins benötige. Nach den letzten Staaten ist dieser Umstand dennoch gewöhnungsbedürftig. Doch nach wenigen Sekunden sind beide Pässe mit Einreisestempeln versehen und wir dürfen uns über die schnellste Zollabfertigung seit Mazedonien/Griechenland freuen. Kirgistan ist das offenste Land in Zentralasien, und hat in seiner 25 jährigen Geschichte sogar demokratische Experimente gewagt. In jüngster Zeit setzt die rohstoffarme Republik vermehrt auf Tourismus und lässt Touristen aus westlichen Staaten ohne Visum ins Land.  Gebracht hat es nicht allzuviel. Obwohl das Volk 2005 erfolgreich gegen das alte Regime aufbegehrt hat, klagen die meisten Kirgisen nach wie vor über korrupte und unfähige Politiker. Kirgistan ist nach Tadschikistan das zweitärmste Land, das wir bereisen werden.

die Grenze zwischen Tadschikistan und Kirgistan (o.l.); Einmarsch in das Aray-Tal (mitte und unten)

Das „richtige“ Kirgistan jenseits des Niemandslandes begrüßt uns mit einem wahren Paukenschlag. Wir steigen hinab Araytal, das mit über 30km Breite eher einer Hochebene ähnelt. Hinter uns wachsen urplötzlich majestätische 7000er empor, und trotzdem hat der Pamir Highway offensichtlich einen Durchschlupf durch diese gigantische Hochgebirgskulisse gefunden. Wir haben das Gefühl, eine große Manege zu betreten: beiderseits der Straße grasen Yaks auf saftigen Almen. Viehhirten hoch zu Ross treiben ihre Kuhherden vor sich her, Kinder verkaufen Kumys aus PET Flaschen entlang der Straße und mitten in diese friedvolle Szenerie sind diese typischen weißen Jurten hineingetupft.. Eine Bilderbuchlandschaft, die aus einem Ali Mitgutsch Buch stammen könnte, andererseits aber auch eine gute Kulisse für einen Bildschirmschoner abgeben würde. Wir sind restlos begeistert - welch grandioser Empfang in unserem vorletzten Reiseland!

Wir haben genügend Zeit uns das alles anzusehen, weil wie mittlerweile üblich am späten Nachmittag heftiger Gegenwind einsetzt. Dabei haben wir das Ziel bereits vor Augen: eine kümmerliche Ansammlung von Gebäuden am anderen Ende des Tals, die einfach nicht näher rücken will - Sary Tash. Dort angekommen, sichten wir drei einfache Homestays entlang der Straße, die sich im Prinzip nur durch die Wandfarbe unterscheiden. Wir lassen blau und weiß links liegen, und entscheiden uns für das pinke am Ortsende, das zusammen mit den grünen Fensterläden die Rolle des Lifestyle-Homestay von Sary Tash übernimmt. Es erweist sich als die richtige Wahl, denn dort treffen wir Anselm und Micha wieder, die in weiser Voraussicht dort für uns ein Zimmer reserviert haben.

Fluchtpunkt Sary Tash: stylishe Tankstelle (o.l.); Familie auf dem Nachhauseweg (o.m.); Aray Tal (u.l./m.); auch nicht schlecht: der Brocken im Harz mit Brockenbahn (u.r.)

Der Gegenwind hat uns sowohl physisch als psychisch alles abverlangt, doch eigentlich können wir mit uns zufrieden sein. Wir haben rechtzeitig Tadschikistan verlassen, nun keinen Zeitdruck mehr und können nach der fordernden Pamiretappe einen Ruhetag einlegen. Ursprünglich wollte ich diesen nutzen, um zum Basislager des Pik Lenin (7150 Meter) zu fahren, doch ist am nächsten Morgen kein adäquates Taxi aufzutreiben. Egal – dafür unternehmen wir Minxin und ich einen Spaziergang durch den Ort, der ähnlich wie Murghab ein eher freudloses Bild vermittelt. Baufällige Bungalows, durchsetzt mit aufgegebenen Bauten aus der Sowjetzeit, alles ohne erkennbare Ordnung und Struktur. Die Siedlungen in Kirgistan scheinen sich äußerlich kaum von den tadschikischen zu unterscheiden. Und doch bemerkt man den Unterschied zwischen dem ärmsten und zweitärmsten Land unserer Reise auf Anhieb. Hier und da verstecken sich in dem tristen Häusermeer ein paar ansehnliche Neubauten, der Dorfladen führt Weintrauben und Dosenananas, das „Stadtzentrum“ wird von einer hellbeleuchteten ultramodernen Tankstelle beherrscht, weil es wieder 24 Stunden Strom am Tag gibt. Und auch die Überlandstraßen Richtung China und Osch befinden sich in ausgezeichneten Zustand und sind mit zahlreichen mitteilungswilligen Schildern versehen worden, die auf mögliche Gefahren, aber auch Parkplätze oder Überholverbote hinweisen wollen. Kirgistan ist anders.

Später treffen wir Oliver und die mittlerweile auskurierte Mia wieder, die im benachbarten Hostel nächtigen. Wir unternehmen eine kleine Wanderung auf einen Hügel, der eine perfekte Sicht auf die Kolonne der über 7000 Meter hohen Gebirgsriesen freigibt und tauschen Reiseinformationen aus.

„Sagt mal, wart ihr eigentlich auch bei diesen Idioten?“, erkundigt sich Mia.

„Die Leute waren alle nett zu uns.“

„Ich meine diese Penner direkt hinter der Grenze. Es war spät am Abend. Erst wurde uns Tee angeboten, dann ein Schlafplatz. Und am nächsten Tag wurden wir ohne Ende von denen abgezockt.“

„Ach, die. Die wollten mein Fernglas haben. Wo habt ihr denn da übernachtet?“

„Na, wo schon? Im einzigen Zimmer, direkt neben der Küche mit der gesamten Familie. Zwischen Kuhstall und Aschenbecher.“

„Kein guter erster Eindruck von Kirgistan, nicht wahr?“

„Nicht wirklich – hier wird die Notsituation von Reisenden ausgenutzt.“.

grasende Yaks (o.l.), Heidis & Alm Öhis Berghütte (o.m.), interessante Landschaft beim Downhillride nach Osch (u.l.); nette Familie ließ uns in ihrem Garten zelten (u.r.)

Am nächsten Morgen heißt es Abschied nehmen von Micha, Mia und Oliver – irgendwie schade,  da sich unsere Wege wohl nicht mehr kreuzen werden. Ihr nächstes Ziel heißt China, während wir den Pamir Highway bis zum Ende in die kirgisische Stadt Osch radeln möchten. Bis dahin warten noch zwei Pässe von 500 bzw. 800 Höhenmetern auf uns, obwohl Osch tief unten auf noch nicht einmal  1000 Metern Höhe liegt. Am ersten Pass überrascht uns ein Regenschauer, der mit seinen Windböen wie ein Vorbote auf den nahenden Herbst wirkt. Danach geht es steil abwärts. Wir zelten im Garten einer Familie auf „nur noch“ 2000 Metern. Umgeben von Obstbäumen und ordentlich eingezäunten Grundstücken fühle ich mich fast wie in Deutschland. Nach dem Fehlstart im Niemandsland gefallen uns die Menschen in Kirgistan auf Anhieb, und beschwören zeitweise geradezu „iranische“ Erinnerungen herauf. Beispielsweise, wenn uns Menschen aus vorbeifahrenden Fahrzeugen Honigmelonen schenken und dabei ihre rudimentären Deutschkenntnisse zum Besten geben: „Herzlich Willkommen in Kirgis Republik! Ich bin Wienerschnitzel!“ Ähnlich freundlich gestaltet sich auch der Empfang bei unseren heutigen „Gastgebern“, wenngleich unsere Campingausrüstung zunächst für Ratlosigkeit sorgt. Man bringt uns Geschirr und stellt enttäuscht fest, dass wir bereits über selbiges verfügen. Auch die Bettlaken werden wieder ins Haus zurückgetragen, da diese seltsamen Fahrradfahrer aus dem Ausland, nicht nur ein riesiges Zelt aus einer winzigen Verpackung zu zaubern vermögen, sondern nebenbei noch über komische rote Säcke mit Reißverschluss verfügen, in die man sich nachts hineinlegt.

Leben und Überleben im Pamir: Passieren einer weggebrochenen Straße; Durchqueren eines Gebirgsbachs; Abschied von Mia und Oliver (v.l.n.r.)

Der 27. Tag nach Duschanbe ist gleichzeitig auch der letzte auf dem Pamir Highway. Zuvor gilt es noch eine nicht sonderlich steile, aber lange, nicht enden wollende Steigung zu meistern. Hinter dem Pass wachsen die Bauernhöfe zu Dörfern zusammen, die Dörfer vereinigen sich zu Kleinstädten, und aus Kiosken werden nach und nach Läden, die sich später in regelrechte Basare verwandeln. Gleichzeitig kriecht heißte, staubige Luft aus dem Tal herauf. Wir erreichen Osch, die zweitgrößte Stadt Kirgistans. Ja, eine Stadt, und zwar diesmal eine richtige! Mit Telefonzellen, Fastfoodrestaurants, richtigen Taxis (nicht nur getarnten), modernen Banken (mit diesen Geldmaschinen) und Internetcafes! Bereits an der Ausfallsstraße herrscht ein heilloses Durcheinander an Menschen, Motorrädern und Autos. Eine giftgrüne, 10stöckige russische Trutzburg rammt sich rechts ins Bild, vor riesigen Plakatwände tippen kopftuchlose junge Frauen hektisch in ihr Smartphone. Die Eroberung des Pamir endet wie sie in Duschanbe begonnen hat – völlig untypisch in einer grünen, lebendigen Großstadt.

 

Der Pamir ist also abgehakt - doch wie geht es weiter? Keiner weiß es, wir auch nicht. Warum? Mehr dazu beim nächsten Mal.

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Kommentare: 1
  • #1

    Tobi (Donnerstag, 17 September 2015 18:00)

    Ahhhh, ich will zurück in den Pamir ;)